Freitag, 13. Januar 2012

Nicolás Gómez Dávila

Der Dichter übersetzt keine Vision in Worte. Seine Vision entwickelt sich aus ihnen.
Der Dichter entdeckt, was er sagen will, indem er es sagt.
Die Dichtung ist eine siegreiche Rhetorik.
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Nicolás Gómez Dávila

Im Schatten des genialen Malers mögen Dutzende begabter Maler heranwachsen, der Schatten des großen Poeten hingegen ist tödlich.
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Mittwoch, 19. Oktober 2011

Olga Tokarczuk oder: Deutsche Verlage verweigern sich Blakes Versen


Olga Tokarczuk in der Stadtbibliothek Bielefeld


Würde ich Bild- Niveau anstreben, oder jedenfalls mit Schlagzeilen operieren, die Überschrift für die gestrige Lesung von Olga Tokarczuk wäre schnell gefunden: Deutsche Verlage verweigern sich Blakes Versen.

Im Rahmen der Bielefelder Literaturtage, die dieses Jahr unter dem Motto „Beziehungsweise“ stehen, stellte Olga Tokarczuk gestern Abend ihren neuesten Roman „Der Gesang der Fledermäuse“ vor, einen Krimi, der im Original und auch in den bereits in andere Sprachen übersetzten Ausgaben nach einer Gedichtzeile von William Blake: „Treibe einen Pflock durch die Gebeine der Toten“ heißt. So ein Titel sei dem deutschen Leser nicht zuzumuten befand man.

Frau Tokarczuk liest nach einigen einleitenden Worten von Barbara Frey aus ihrem Roman. Sie liest auf polnisch, schnell und mit viel Temperament, im Wechsel mit Frau Frey, die die selben Passagen aus der deutschen Übersetzung liest.

Der vorgestellte Krimi spielt, wie die meisten Bücher von Olga Tokarczuk in Glatz, wo die Autorin seit gut zwanzig Jahren lebt. Ein besonderer, melancholischer Landstrich, der scheinbar weder Vergangenheit noch Gegenwart hat, sondern hauptsächlich Sehnsüchte aufeinander schichtet. Die ursprünglichen Siedler verließen den Landstrich, andere kamen, nur um sich nach der verlassenen Heimat zu sehnen. Hier siedelt Frau Tokarczuk ihre schrullige Heldin, Janina Duszejko, an, eine Frau, die etwas rebellisches hat, die aber ihre Umgebung auch nerven sollte, betont Frau Tokarczuk später im Gespräch und erzählt, dass sie lange gegrübelt habe, welche Eigenschaft, welchen Tick sie Janina verleihen sollte, damit ihre Mitmenschen sie wirklich anstrengend finden würden. Auf einer Party habe sie dann beobachtet, wie eine Frau die Gäste beständig nach ihren Sternzeichen und Aszendenten befragte und wie überfordert und gereizt die Reaktionen darauf waren. In dem Moment war Janinas Leidenschaft für Astrologie besiegelt.
Diese astrologiebegeisterte alte Dame spielt eine wesentliche Rolle bei der Aufklärung mysteriöser Morde, denen ausnahmslos Jäger zum Opfer fallen und bei denen Rehe eine seltsame Rolle spielen.

Das die Lesung abschließende Gespräch ist unterhaltsam und aufschlussreich, Frau Tokarczuk ist ein Profi, der geschickt die richtigen Anekdoten zur rechten Zeit zu erzählen weiß, und ihre sympathische Übersetzerin versteht es, den Charme ins Deutsche zu übertragen.
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Donnerstag, 13. Oktober 2011

Uljana Wolf

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Sonntag, 9. Oktober 2011

Marguerite Duras

Der Zweifel, das Schreiben aus ihrem unvergleichlichen Essay "Schreiben"
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Samstag, 8. Oktober 2011

Für Shhhhh und la-mamma!

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Donnerstag, 6. Oktober 2011

wie kann man eigentlich Videos einfügen? Egal, das hier ist schön...

https://www.youtube.com/watch?v=4uPZIG5BHD4&NR=1
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Sonntag, 11. September 2011

Meine Friseuse

Ihre Großeltern, sagt meine Friseuse, hätten eine Kohlenhandlung besessen. Dort, zwischen den Kohlen, im Kohlenlager der Großeltern, fand die Kindheit statt. Dieses Minimum an Kindheit, das auch ihr zugestanden wurde. Sie ist nicht verbittert. Sie nennt die Dinge beim Namen. Wenn einer Krebs hat, sagt sie er hat Krebs, und wenn einer tot ist, fällt ihr nicht ein, ihn als hingeschieden oder von uns gegangen zu bezeichnen.
Sie ist stabil und zupackend. Sie hat alles im Griff. Sogar ihren Chef.
Ich erzähle ihr von Frau Sadowski und Lisa, von dem Jungen, der vor dem Salon im Regen tanzt und schließlich von Berlin, von der Strafanstalt Tegel und Franz Biberkopf. Erst lächelt sie, dann legt sie die Stirn in Falten. Schließlich schweigt sie nur noch beharrlich.
Wir erzählen uns Geschichten, sage ich, dass ist meine Art den Leuten die Haare zu schneiden.
Man merkt, dass Sie eine schwierige Kindheit hatten, sagt sie zum Abschied. Und ich sehe ihr an, dass sie mir verziehen hat.
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Dienstag, 2. August 2011

Lichter

Die Lichter auf dem Meer
spinnen ein nächtliches Netz
auf dem kann man tanzen
und träumen
betreten darf man es nie
die Füße gehören dem Sand
und die Spuren
dem Meer
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