Es war einmal: Vom Bärte tragen

Vom Bärte tragen

Ich war elf
Damals trug ich noch einen Bart
Ich hatte den Glauben an Märchen verloren
Und die Magie der Worte
Noch nicht entdeckt
Ich schrieb ein Wort
In mein Tagebuch
Und unterstrich es
Ich wollte ihm Nachdruck verleihen
Damit ich mich im unvorstellbaren Alter von dreiundvierzig
An diesen Eindruck auf dem Papier erinnern konnte
Damals als Borges, Bernard und Beckett noch lebten
Und ich einen Bart trug

elke66 - 10. Sep, 09:42

4 Kommentare - Kommentar verfassen

353mal gelesen

katiza - 10. Sep, 09:46

"Und die Magie der Worte noch nicht endtdeckt" und doch ein Wort beschworen, welches wohl?

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elke66 - 10. Sep, 11:15

Nun ja, liebe Katiza, vielleicht ist es doch eher die bartlose Frau, die dieses kindlich unterstrichene Wort beschwört und dabei ist es vielleicht egal, um welches Wort es sich handelt, wichtig ist nur, dass man sich rasieren kann mit diesem Wort, dass man für einen kurzen Moment all diese Jahre wegrasieren kann...

katiza - 10. Sep, 11:25

Was für eine wunderbare Antwort - und "Ja!"

Mettigel - 10. Sep, 11:59

Sehr schön (bis auf das Namedropping in der vorletzten Zeile (Tss, Tss)) Aber viel wichtiger ist doch vielmehr und gar nicht "vielleicht egal", wie Sie schreiben (denn wir sind neugierig): wie heißt denn das besondere Wort?

Ich rate einmal:
Ich?
Er?
Tagebuch?
Herz?
Bart?
Schule?
Dreiundvierzig?
Buch?
Geburtstag?
Heute?

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