Scheitern
Ich habe nicht so sehr Angst, zu scheitern, als vielmehr davor, längst schon gescheitert zu sein und nach wie vor nicht zu erkennen, dass es so ist.
In diesem fünften Jahr der Arbeit am Roman, musste ich mir eingestehen, den Atem noch immer nicht gefunden zu haben und die Tatsache, dass ich dennoch nicht bereit war aufzugeben (obwohl ich mir ein Scheitern des bislang verfolgten Aufbaus eingestand), konnte ich als trotziges Festhalten an etwas längst verlorenem bezeichnen, oder als Aufgabe, Berufung (etwas das allein in der Lage wäre, mich auf Dauer zu befrieden, schreibt Ursula Krechel), etwas das ich nicht aufgeben konnte, ohne gleichzeitig den Glauben an mich selbst aufzugeben.
elke66 - 19. Feb, 18:56
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