Freitag, 15. Januar 2010

Guten Tag

Guten Morgen, guten Morgen
Die Zeit läuft
Sie haben mein Wort
Ich weiß nur noch nicht welches
Warten Sie einen Moment
Die Sprache hält mich so fest
D.h. ich die Gedanken

Guten Tag, guten Tag
Sie müssen schon an das Gute im Menschen glauben
Irgendwo verbirgt es sich
Es lohnt sich zu suchen
Glück auf
Ich habe lange nicht gewusst
Dass das Märchen von Schneewittchen
Im Ruhrgebiet spielt
Kennen Sie das auch
Dieser Abstand der klafft zwischen dem
Was Sie sein wollen
Und dem was Ihnen im Spiegel entgegentritt?

Guten Abend, guten Abend
Das Wort Apfel liegt mir im Mund
Und dass ich das Paradies bereits verlassen habe auf der Hand
Ich habe nicht länger gewartet
Dazu gab es weniger als keinen Grund

Gute Nacht, gute Nacht
Starren Sie einen Moment in die Leere
Und verraten Sie mir bloß nicht
Was Sie sehen
297mal gelesen

Mittwoch, 13. Januar 2010

Heute tragen wir Mützen

Als müssten wir einander
Vor irgendetwas beschützen
Vor der Beharrlichkeit
Des aufrechten Gangs
Oder der trotz allem
Nicht vollkommen besiegten Sehnsucht
Danach in Pfützen zu springen
Und sogar vor der Einsicht
Dass Gehen längst
Kein Vorankommen mehr ist
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Dienstag, 12. Januar 2010

...

Noch sammle ich
(suchend)
die Worte die sich
unter die Haut legen lassen
(schimmerndes Pergament)
bevor sie ein Auge treffen
das bereit ist und sie erkennt
in ihrer dürftigen Mangelhaftigkeit
aufhebt mit einem heiteren Blick
zurück
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Sonntag, 10. Januar 2010

Manchmal schlafen die Gedichte

Beim Versuch ein Zimmer zu beschreiben
Das schon jedes Wort ausprobiert hat
Aber die Wände bleiben weiß
Das heißt schuldig
Einen Rahmen vorzutäuschen
Den es nicht gibt
Und Staub legt sich auf die Dinge
Wie um zu sagen
Das wird vergehen
318mal gelesen

Freitag, 8. Januar 2010

Die kurze Geschichte eines langen Lebens

3.

Der Winter ist zutraulich
Ab und zu suchen
Meisen im Schnee
Nach etwas Essbaren
Lieber Gott,
denkt er
erzähl mir etwas von der Einsamkeit
aber er spricht es nicht aus
um laut zu reden ist ihm
viel zu kalt
324mal gelesen

Donnerstag, 7. Januar 2010

sonntag nachmittag

die zeit ist lebensmüde
und einfältig gekleidet
der himmel schmückt sich mit wolken
die welt
falls es sie jemals gegeben hat
befindet sich im einklang mit sich selbst
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Mittwoch, 6. Januar 2010

Die kurze Geschichte eines langen Lebens

2.

Am Morgen fiel Schnee
Lieber Gott,
sagte er
willst du wohl für die Hänflinge sorgen
dann schüttelte er den Kopf
kaufte Wolle
und strickte seine Gebete
in einen Schal
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Dienstag, 5. Januar 2010

Die kurze Geschichte eines langen Lebens

1.

Dann fing er an zu beten
Nicht weil er sich einsam fühlte
Eher weil die Nacht zu hell war
Für die üblichen Lügen
Und weil es nichts gab
Was er dem Aberglauben
Entgegensetzen konnte
Lieber Gott,
sagte er und kicherte
mach dass auch mir ein
Buckel wächst
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Erinnerungen an eine Stadt die es längst nicht mehr gibt

Bäume und Wirtinnen und Verkehrspolizisten
Die meine Mutter mit aufs Revier nahmen
Und ich wartete auf dem Flur
Es war dunkel als wir im Taxi
Nach Hause fuhren
Und am nächsten Morgen
War die Stadt noch da
Und das Polizeirevier
Und die Trauer meiner Mutter
Ohne Ausgangspunkt
Ich lebte in diesem luftleeren Raum
Der Ereignisse die die Zeit auslöschen
Während sie sich in Erinnerungen verwandeln
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