Diese Frau
Dieses Bild
Dieses das hat nichts mit mir zu tun
Die Ausreden
Das Austreten aus sämtlichen Zusammenhängen
Das Straucheln der Gedanken
Wenn wir sie in die Luft werfen
Und uns abwenden
Was da runter kommt trifft
Die verbissenen Gesichter
Zusammengepresste Lippen
Es dauert nicht mehr lange
So grau die Gesichter
So blass die Schrift
Und das Trinken immer ohne Durst
Das Lärmen und Plaudern und Winseln
Und die Bedeutung die ein Wort wie Kastanien für einen hat
Der sich nicht mehr an viel erinnert
Die Arme überkreuz gelegt
Die Einübung dessen was folgt
Während er der Bedeutungslosigkeit nachgeht
Und den Wurzeln zum Trotz
Auf den Grund
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Der Postbote drückt mir einen staubbedeckten Blumenstrauß in die Hand
Na freuen Sie sich fragt er
Und die Blumen verlieren den Kopf
Ich würde mich jetzt gerne in einen dieser gähnenden Winkel verziehen
Von denen du immer behauptest sie seien nur ausgedacht
Als würde das etwas besagen
Als wären wir mehr als das
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Das Lächeln des Zimmers wenn du heimkehrst
Den Rock anhebst
Und dich rittlings auf den alten Stuhl setzt
Im Haus gegenüber zünden sie Kerzen an
Und vor der Tür
Schneidet der Wind den Tag in Scheiben
Nichts was man einfach übersehen kann
Weil du dich darin spiegelst
Dein Warten auf jemanden
Der dir Vergessen schenkt
Wie etwas das ein viel zu heller Tag
Dir versprochen hat
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Der alte Gesang hinter den Gleisen
Da fliegt die Welt vorbei
Und der Himmel über dir bleibt grau
Deine Augen haben das Leuchten verlernt
Zu oft hast du mitgemischt beim Niederreden von Wundern
Hast die Arme vor der Brust verschränkt
Um Recht zu behalten
Am Rand stehen die die es besser wissen
Und ihr Wissen für sich behalten müssen
Die Gefälligkeiten die wir einander erweisen
Bleiben belanglos wie das Brummen einer verendenden Fliege auf dem Fensterbrett
Der Regen fällt ohne an seiner Bestimmung zu zweifeln
Ein Handschlag der nichts festzuhalten versucht
Die Stille die unmittelbar hereinbricht
Das ist dein Leben
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Wie fängt man ein Gedicht an
Wie fängt man ein Gedicht ein
Vielleicht mit der Fieberkurve des genesenen Tages
Vielleicht mit den Wendungen die ins Wasser fallen
Mit den Handreichungen
Und Darbietungen
Mit dem Blick aus dem Fenster
Da werden die Äpfel zu Mus
Der Schornsteinfeger ist auch schon wieder unterwegs
Kleeblatt im Mund
Und ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter
Vor seinem Haus steht der Besen
Der sich die Schneefallgrenze unter den Nagel gerissen hat
Jemand der hinter den Spiegeln
Nach seinem Hut sucht
Und dann hört es einfach wieder auf
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Die Sichtweisen hinter den Stühlen
Da baut einer Brücken
Und ein anderer nimmt das Boot
Zwei werfen sich Blicke zu
Und etwas drittes guckt zurück
Da hört man das Stolpern über die Worte
Die Führungskraft der leisen Schritte
Mitgenommen von diesem Tag
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Wir sitzen auf einer Bank vor der Tür
Die Bank ist grün angestrichen
Vor uns der Sturm im Wasserglas
Diese Entsprechungen
Die Zeit wechselt unbemerkt die Jahre
Um uns herum die Tische
Da fallen treffende Blicke
Die Menschen gehen mit einer Vorstellung hinein
Und kommen mit einem Begriff wieder raus
Im Wald versuchen sie die Menge der Luft
Durch die Moleküle des Geruchs zu teilen
Damit sie am Ergebnis zweifeln können
Deine Hand liegt auf dem Tisch
Ich versuche sie mit den Augen anzufassen
Wenn du was merkst steh ich auf
Lauf den aufgestellten Hemdkragen im Flur hinterher
Kannst du dich noch an die Erwartungslosigkeit dieses Abends erinnern
Der Geschmack zukünftiger Vergeblichkeit auf der Zunge
Und keine Spur von dem Rauch in den sich die Zukunft auflöst
Wir teilten ein altes Marmeladenbrot
Es war wie unterwegs sein
Aber eingeschränkt
Wir waren auf dem Heimweg
Das Wetter und ein passendes Schuhwerk
Diese Kleinigkeiten
Du sprichst mich an
Und ich schlage die Augen nieder
Wir kennen die Regeln
Wir zählen die Schritte
Bevor wir aus der Geschichte aussteigen
Und Netze über die Entwürfe legen
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Mein Gesicht im Spiegel. Es gibt Tage an denen ich mich nicht erkenne. Heute ist mein Gesicht verziert von einer schweigsamen Verlegenheit. Weil ich an ihn denke.
Ich sollte mich an die Buchstaben halten, an die, die mir auffallen. Die Worte erscheinen mir wie ein zunehmend zahnloser Mund. Die Verwunderung, wenn sich die Farben mit den Buchstaben mischen, die Bücher füllen, die Leinwände, die Träume, bis da kein Unterschied mehr ist, dann bin ich am Ziel, sind wir am Ziel. Ich wünschte, ich könnte mein Unterscheidungsvermögen verschenken.
Vor mir steht diese Uhr, die immer nachgeht, so oft man sie stellt. Verrückte kleine Uhr.
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Wie wenig wir doch verstehen. Und dennoch wird es Frühling, die Nägel wachsen, die Haare werden länger, die Züge tiefer, die Spiegel spiegeln weiter Oberflächen und wenn plötzlich (unerwartet) für den Bruchteil einer Sekunde etwas hintergründiges, etwas tiefer liegendes aufblitzt, schließen wir die Augen und öffnen das Fenster, als wenn unsere Seele jetzt schon das Weite suchen dürfte und wir blieben tapfer mit dem Körper zurück.
(auf die Müdigkeit hoffend und auf einen traumlosen Schlaf. An die Rückkehr der Hoffnung wagen wir nicht zu denken, unsere Tapferkeit ist verletzlich und klein, nicht für Enttäuschungen gerüstet).
Wir schreiben Briefe und gehen durch die Tage, jeder Tag ein Widerspruch an die Nacht. Wir öffnen die Fenster nur noch selten. Vielleicht weil wir jetzt etwas mehr verstehen. (ohne es zu begreifen, das werden wir nie)
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Dieser Morgen der sich in einem Satz versteckt
Der die Geräusche der Lebenden nachahmt
Lautlos wie ein versäumtes Leben
Häng die Leinen aus dem Fenster
Spann die Tage auf
Vergiss die Nächte
Es gibt keine Nächte
Das ist nur ein Traum
Geh weiter
Den Stimmen nach die dich rufen
Sie meinen nicht dich
Aber du zählst alles zusammen
Von irgendwo wächst dir eine Kraft zu
Die Summe von allem
Ist grün
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Die Größe des vorliegenden Tages
Und seine Fähigkeit
Hast du stets übersehen
Jede Bewegung hört auf
Mit der Erkenntnis
Die Jahreszeiten ziehen vorbei
Ohne Bedeutung
Andere Buchstaben
Ein neues Quartal
Mit allem anderen
Läufst du in die Leere
Murmelst Laute und Silben
Wie ein Gebet
Merkst dir Orte und Namen
Um zu vergessen
Was sich unerbittlich
In deine Züge legt
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Sie war mit Märchen aufgewachsen
Und hatte sich in der Bedeutungslosigkeit eingerichtet
Wenn sie morgens erwachte sprach sie alles aus
Was ihr im Traum begegnet war
Sie schlief nie vor geöffneten Fenstern
Aus Angst jemand könnte sie schließen
Während sie träumte
Sie war keine von jenen
Denen sich der Regen zärtlich auf die Schultern legt
Aber sie glaubte an die Kraft des Wassers
Und dass es sich niemals wiederholt
Sie folgte dem Rauschen der Flüsse
Und sah ihnen lange in die Augen
Ihre Bestimmung war blau
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