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Reden wir einmal von mir
Sagt Sansibar
Zum Beispiel wie sich
Meine Finger aufrichten
Bevor ich sie falte
Zum Gebet
Jeder der sich Dinge vorstellen kann
Die es nicht gibt
Kann mich erkennen
Wenn ich in diesem Zustand bin
Bete ich zu Gott
Ohne an ihn zu denken
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Er könnte von sich sprechen
Könnte sagen
Ich bin Sansibar
Ich kann die Tage rückwärts zählen
Und andere von mir erzählen lassen
Solche die behaupten etwas zu verstehen
Von meinem durchsichtigen Leben
Die schreiben können
Das ist die Geschichte des Namenlosen
Er nannte sich Sansibar
Dann lief er davon
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Steck dir das gestapelte Wissen
An den Verstand
Und dann brich auf
Bevor sie die Räume freigeben
Ich habe immer große Stücke
Auf die Angst gehalten
Sagte sie
Ihr Blick fiel dabei aus den Wolken
Die Unsicherheit macht alles sichtbar
Diese Art Einsicht wand sich um ihre Träume
Dann schlief sie ein
Das Wiedererkennen war fabelhaft
Es erinnerte sie an die Nebelfelder
Die sie immer wieder durchmaß
Ohne Einsicht
So eine Art Laufbahn
In der das Vergangene
Die Zukunft trifft
Um den Punkt auszulöschen
Von dem man gerade spricht
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19.
Wenn ich wählen könnte, lieber Gott,
sagt er
bevor er die Augen ganz aufgeschlagen hat
wenn ich wählen könnte
würde ich mich
Sansibar nennen
Einfach so
Ganz ohne Grund
Ich habe genug von der Unruhe
Und von letzten Zügen in denen niemand sitzt
Der auf mich wartet
Jetzt habe ich einen Namen
Das heißt ab heute
Bin ich ein Fluss
In dem sich die Fische niederlassen können
Die Getriebenen lassen wir am Ufer zurück
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18.
Im Laufe des Jahres hat er Eltern bekommen
Eine Familiengeschichte
Und manches über das man nicht spricht
Was für eine leutselige Art
Des Widerspruchs er sich dabei bewahrt hat
Und immer noch ist er ohne Namen
Seine Mutter kennt sich aus mit den Läusen
Auf seiner Kopfhaut
Nicht mit Namen
Wenn sie ihn ruft sagt sie
Mein Sohn
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17.
Er fühlt sich von der Nachbarin beobachtet
Aber er fühlt auch
Dass es nicht der richtige Tag ist
Sie auf ihren Hund anzusprechen
Und dabei an ihre Strumpfhalter zu denken
So etwas rächt sich in den Träumen
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Wie du nicht am Fenster sitzt
Keine Nadel in der Hand
Keine Blutstropfen im Schnee
Was geschieht wenn man in eine Glückshaut sticht?
Wenn man Risse macht in die Zeit
In die Vorsehung?
Wenn man nicht einmal überhört was die Zeiten flüstern
Sondern taub ist für alle Zeichen?
Wenn man glaubt die einzigen Tischler sind Spinnen
Jedes Netz ein hölzernes Haus
Ohne Tür mit Fenster
Aber kein Blick hinaus
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16.
Immerzu versuche ich mir selbst ins Wort zu fallen
Schreibt er auf blaues Papier
Sie haben mir nicht einmal einen Namen gegeben
Weil ein anderer meinen Namen trägt
Wie etwas das man
Weder ihm noch mir
Zugedacht hat
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